22.07.2025

Sicher bleibt sicher – Wie Sicherheitsarchitektur, Redundanz und Degradation Autonomie möglich machen

Technologie, der man vertraut – auch im Ausnahmezustand

Autonome Systeme in kritischer Infrastruktur – egal ob Militär, Katastrophenschutz oder urbaner Mobilitätsdienst – müssen immer funktionieren. Nicht nur bei Sonnenschein und perfekten Bedingungen. Sondern bei Feuchtigkeit, Beschuss, Temperaturschwankungen, Stromverlust oder Signalausfall.

Deshalb reicht ein funktionierendes System nicht aus. Es braucht eine Sicherheitsarchitektur, die Ausfälle nicht nur erkennt, sondern intelligent darauf reagiert – ohne menschlichen Eingriff. Hierfür stehen bei Arnold NextG drei Schlüsselprinzipien:

  • Redundanz
  • Degradationsfähigkeit
  • Systematische Sicherheitslogik

1. Redundanz: Die Voraussetzung für Vertrauen

Redundanz bedeutet: Jede sicherheitsrelevante Komponente ist mehrfach vorhanden – Stromversorgung, Steuergeräte, Datenbusse, Aktuatoren. Im NX NextMotion System ist diese Redundanz nicht nur vorhanden, sondern auch funktional aktiv, z. B.:

  • Zwei voneinander unabhängige Lenkaktuatoren
  • Duale Kommunikationskanäle (CAN/CAN-FD + CAN-XL)
  • Mehrfachabsicherung der Stromversorgung (inkl. Blackout-Resilienz)

„Redundanz ist nicht notwendig, damit das Fahrzeug fährt. Aber sie ist notwendig, damit es auch im Fehlerfall sicher bleibt.“
Volvo Autonomous Solutions, VNL Autonomous Safety Concept, 2025

2. Degradationskonzept: Von Fehlererkennung zu funktionaler Aufrechterhaltung

Doch Redundanz allein genügt nicht. Was passiert, wenn ein Systemteil trotzdem versagt?

Dann greift das Degradationskonzept – also die gezielte, kontrollierte Rücknahme von Systemfunktionen, um einen sicheren Betriebsmodus zu erhalten. Arnold NextG arbeitet mit abgestuften Reaktionslogiken, diese Ebenen sind nicht reaktiv, sondern vorausschauend modelliert – basierend auf Gefahrenprofilen und Zertifizierungslogiken nach ISO 26262 (ASIL D), ISO 21434 (Cybersecurity) und SIL3.

3. Sicherheitsarchitektur: Denken in Szenarien, nicht in Baugruppen

Arnold NextG denkt Sicherheit nicht nur technisch, sondern funktional. Das bedeutet: Nicht nur "Ist das Bauteil intakt?", sondern “Was passiert, wenn es jetzt ausfällt – und was darf dann auf keinen Fall passieren?” Diese Philosophie zeigt sich z. B. in:

  • Logiktrennung zwischen Lenkung, Antrieb und Bremse
  • Verteilten Steuergeräten mit Eigenintelligenz
  • „Black-Channel-Konzept“ zur Absicherung der Datenintegrität auch bei Fremdeinwirkung
  • Self-Check-Routinen alle 250 ms im Livebetrieb

Das Resultat: Ein System, das sich selbst überprüft, Schwächen erkennt und aktiv Gegenmaßnahmen einleitet.

Anwendung in der Praxis: Verteidigung, Katastrophenhilfe, Hochsicherheitslogistik

Ob im unbemannten Militärkonvoi, im medizinischen Transport unter Feuer oder im autonomen Stromversorgungstransport während eines Blackouts – NX NextMotion bleibt handlungsfähig, auch wenn einzelne Komponenten ausfallen. Und genau das unterscheidet robuste Technik von echter Sicherheitstechnologie.

Fazit: Vertrauen entsteht, wenn Systeme für den Fehlerfall gebaut sind

Moderne Mobilität – ob zivil oder militärisch – basiert nicht auf Idealszenarien, sondern auf beherrschter Unvorhersehbarkeit. Redundanz, Degradation und Sicherheitslogik sind keine Kür, sondern Pflicht – und im System von Arnold NextG nicht nur integriert, sondern führend umgesetzt.

Denn wer Systeme in kritische Einsätze bringt, muss eines garantieren können: Sie funktionieren. Auch, wenn alles andere ausfällt.