Autonomer Nahverkehr – Wie Städte und Kommunen zu Vorreitern werden
Wenn wir von autonomem Fahren sprechen, denken viele an das private Fahrzeug ohne Lenkrad, das selbstständig durch die Innenstadt rollt. Doch während diese Vision medial dominiert, vollzieht sich der echte Wandel leise, planvoll – und bereits sichtbar: im öffentlichen Verkehr. Städte und Gemeinden sind die ersten, die autonome Systeme in den Alltag bringen. Und das nicht als Testballon, sondern als logische Antwort auf ein drängendes Infrastrukturproblem.
Der Personalmangel im öffentlichen Verkehr ist nicht neu, aber er spitzt sich weiter zu. Laut Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) fehlen allein in Deutschland in den nächsten Jahren Zehntausende Busfahrerinnen und -fahrer. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an klimafreundliche, barrierefreie und flexible Mobilitätsangeboten – insbesondere in ländlichen Regionen und zu Randzeiten. Autonome Shuttles können genau diese Lücken effizient und fahrerlos schließen.
Ein Blick zurück:
Bereits ab 2017 begannen erste Städte in Europa mit Pilotprojekten für autonome Busse. Ob in Lyon, Berlin oder Tallin – die Ziele waren ähnlich: einfache Pendelverbindungen, möglichst ohne Fahrpersonal. In Deutschland wurden dabei Förderprogramme wie das „Modellprojekt e-Bus“ oder EU-Initiativen wie „Horizon 2020“ genutzt, um den technologischen Grundstein zu legen. Fahrzeuge kamen von Spezialherstellern wie Navya, EasyMile oder von Projektkonsortien mit Universitäten.
Ein Beispiel für die Verbindung von Autonomie und sicherheitskritischer Fahrzeugsteuerung ist das System Space Drive. Die von Paravan aus der Behindertenmobilität entwickelte Drive-by-Wire-Technologie kam auch im autonomen Shuttle Olli von Local Motors zum Einsatz – mit dem Ziel, Lenkung rein elektronisch und ausfallsicher umzusetzen. Auch wenn das Projekt nicht weitergeführt wurde, gilt die Technologie als Meilenstein der Drive-by-Wire-Entwicklung. Schon damals erfüllte die Architektur höchste Sicherheitsstandards wie ISO 26262 ASIL D – und zeigt, wie Redundanz und digitale Steuerung autonome Mobilität ermöglichen. Omnibusrevue
Der aktuelle Stand (2025):
Mittlerweile testen rund 20 Städte in Deutschland fahrerlose Peoplemover im öffentlichen Raum. In Berlin beispielsweise läuft seit Oktober 2025 auf dem EUREF-Campus ein Projekt, das den Test ohne Sicherheitsfahrer vorbereitet. Ziel ist es, ab 2026 erste Regelverbindungen mit Level-4-Fahrzeugen zu etablieren. Ähnliche Initiativen gibt es in Hamburg, Karlsruhe oder Osnabrück – mit unterschiedlichen Fahrzeugkonzepten und Streckenprofilen. Quelle
Die gesetzliche Grundlage dafür wurde 2021 gelegt: Mit der Einführung des §1d StVG und der Autonome-Fahrzeuge-Genehmigungsverordnung (AFGBV) hat Deutschland weltweit einen gesetzlichen Rahmen geschaffen, der den Einsatz autonomer Fahrfunktionen der Stufe 4 im öffentlichen Straßenverkehr erlaubt – u mit eindeutig definierten Bedingungen. Gesetz oder Verordnung zur Genehmigung
Die Zukunft:
Ab 2028 erwarten Branchenkenner, dass autonome Shuttlebusse zum festen Bestandteil kommunaler Verkehrsangebote werden – zunächst in neuen Quartieren, dann als Ergänzung bestehender Linien. Das Bundesverkehrsministerium will solche Systeme im Rahmen digitaler ÖPNV-Strategien fördern. Parallel dazu entwickeln Hersteller wie Renault, ZF und Bertrand neue Plattformen speziell für urbane Autonomiefahrzeuge. Quelle
Was dabei entscheidend ist: Vertrauen durch Sicherheit.
Und genau hier kommt Arnold NextG ins Spiel. Unsere Drive-by-Wire Plattform NX NextMotion ist zertifiziert, ausfallsicher und bereit für den Realbetrieb. Sie ermöglicht redundantes Lenken, Bremsen und Beschleunigen – alles, was ein autonomes Shuttle im urbanen Einsatz braucht. Und weil unsere Architektur OTA-fähig ist, können Kommunen neue Software-Features jederzeit ausrollen – ohne das Fahrzeug stillzulegen. Mit Safety-by-Wire bieten wir ein System, das für den Dauerbetrieb gemacht ist.
Fazit und Einladung zur Diskussion: Autonomes Fahren ist im öffentlichen Verkehr keine Vision mehr – es ist Realität. Städte wie Berlin, Helsinki oder Busan zeigen, wie es geht. Aber jede Kommune kann ein Teil dieser Zukunft werden – vorausgesetzt, sie findet die richtigen Partner.
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